Wir lesen sie in der Odyssee, im homerischen Epos, das ca. drei tausend Jahre in die Vergangenheit datiert wird. In diesem derart sinnbildhaften Werk, das das menschliche Abenteuer erforscht, spielt der Hund des Helden seine eigene Rolle. Während der tapfere und listige Odysseus nach Ende des Trojanischen Krieges erneut um seine Rückkehr im ersehnten Ithaka kämpft, indem er jegliche Herausforderungen, Ungeheuer und Verführungen meistert, wartet Argos geduldig auf sein Herrchen. Und er erkennt ihn sofort nach – symbolisch betrachtet – zwanzig Jahren seiner Abwesenheit. Was bedeutet schon die Zeit, all die Schlachten, die sein Äußeres verändert haben, das lange Warten? Argos empfängt ihn und Odysseus vergewissert sich, ob alles, was er in seiner Heimat, Ithaka, welches sein Leben war und ist, zurückgelassen hatte, immer noch da ist und bedingungslos auf ihn wartet.

Genau diese bedingungslose Liebe, die der Hund seinem Herrchen ganz ungezwungen schenkt, genießt der Mensch und versucht sie zu erwidern.

Dafür steht für uns Argos: als ein sprach- und kulturübergreifendes Symbol für diese einzigartige Beziehung zwischen Mensch und Hund.